Sozialbetrug à la Bosporus: Reiche Türken beziehen
Sozialhilfe in Deutschland
November
2012. Vor dem Lesen dieses Artikels möchte ich
ausdrücklich betonen, dass ich prinzipiell nichts gegen Ausländer in unserem
Land habe, die sich der freiheitlich-demokratischen Grundordnung unseres Landes
und den Gegebenheiten unseres Kulturkreises anpassen. Auch muss man wissen,
dass es auch genügend Sozialbetrüger mit deutschem Pass gibt. Eigentlich musste
ich das nur schreiben, weil ich es als Frechheit empfinde, wie sich der
türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan gegenüber der Europäischen
Union (EU) verhält, ihr ein Ultimatum zum Beitritt seines Landes stellt, selbst
aber zu keinerlei hilfreichen Zusammenarbeit bereit ist. Seine wahre Absicht sieht man auch
an den Goldexporten in den Iran, mit denen die Türkei das Handelsembargo der EU
umgeht und Milliarden Dollar verdient. Dazu aber nächste Woche mehr.
Hier
geht es explizit um Türken, die Immobilien in ihrer Heimat besitzen und dennoch
in Deutschland Sozialhilfe beziehen. Diesen Leistungsmissbrauch kann man nicht
nachweisen. Das liegt an der nicht stattfindenden Zusammenarbeit mit den
türkischen Behörden.
Inoffiziell
ist es ein bekanntes Problem: Wohlhabende Türken lassen sich in EU-Staaten wie
Holland und Deutschland nieder, geben sich hilfebedürftig und mittellos und
beantragen Sozialhilfe, obwohl sie im eigenen Land Häuser oder anderes Vermögen
besitzen. Offizielle Zahlen über diesen Leistungsmissbrauch gibt es nicht, dass
es ihn gibt, bestätigte ein deutscher Diplomat in Istanbul gegenüber der
Tageszeitung DIE
WELT schon im Mai 2012.
Türkische
Behörden kooperieren nicht mit den deutschen
17
Prozent der Menschen mit türkischen Wurzeln, die in Deutschland leben (rund 7
Millionen) bekommen Hilfe vom deutschen Staat. Bei manchem ist das so viel,
dass jeder dritte von ihnen in der Lage ist regelmäßig
Geld in die Heimat zu schicken. Laut einer Studie des Instituts Info macht
dies zusammen etwa eine Milliarde Euro pro Jahr aus. Viele dieser „bedürftigen“
Türken besitzen auch Immobilien oder andere Vermögenswerte. Dieser
Leistungsmissbrauch wird aber so gut wie nie aufgeklärt, da man diesen Betrug
nur durch die Mithilfe der türkischen Behörden nachweisen kann. Doch die
spielen da nicht mit, denn der Bezug von Sozialhilfe trotz Immobilienbesitzes,
ist in der Türkei nicht strafbar. Versuche beim Katasteramt in der Türkei zu
recherchieren, wem welche Grundstücke und Häuser gehören, scheitern spätestens
dann, wenn offen gelegt wird, warum man das wissen will.
Holland
will sich das nicht länger gefallen lassen
Unsere
Nachbarn aus Holland sind mittlerweile hartnäckiger geworden und gehen gegen
den Leistungsmissbrauch wesentlich aggressiver vor. Um die türkischen Behörden
zu umgehen, schicken sie Mitarbeiter, die äußerlich und sprachlich nicht von
Einheimischen zu unterscheiden sind, in die Nachbarschaft, in der
Immobilienbesitz von Sozialhilfeempfängern vermutet wird. Auch versuchten die
Holländer türkische Rechtsanwälte zu engagieren, denen die Einsicht in die
Kataster nicht verwehrt werden darf. Das scheiterte aber oft an
Verständnisproblemen: Sowohl sprachlich, als auch sachlich.
Wir
sollten uns ein Beispiel an Holland nehmen. Dort hat man das Problem mit einem
ganz einfachen Trick gelöst und die Tage der Leistungsbetrüger dürften gezählt
sein. Der
Trick funktioniert so: Ein erfahrener Mittelsmann arbeitet in der Türkei mit dortigen
Rechtsanwälten zusammen. Der weiß worum es geht, kennt die Gesetze und spricht
die Sprache. Ein Ergebnis dieser Kooperation ließ nicht lange auf sich warten.
Ein Türke, der in Holland Sozialhilfe bezogen hatte, besitzt in Wirklichkeit
Immobilien im Wert von 300.000 Euro in der Türkei.
Was
kann man tun? Das nicht existente Vorgehen der Regierung gegen die Betrüger
Auch
in Deutschland gibt es sicher genug gutsituierte Ausländer, die Sozialhilfe oder
andere Leistungen nach dem SGB II oder SGB XII beziehen. Ich fordere
diesbezüglich eine bessere Kontrolle. Wenn man sich nicht sicher ist, könnte
man die finanziellen Hilfen auch als Kredit deklarieren, der eben – wenn es
sich erwiesen hat, dass der Antragssteller bei seiner Vermögenssituation
gemogelt hat – zurückgezahlt werden muss. Das Ziel muss sein, Sozialhilfe für
Betrüger zu stoppen, egal ob sie aus der Türkei, aus anderen Ländern oder aus
den eigenen Reihen stammen. Bereits gezahlte Gelder müssen zurückgefordert und
die Täter vor Gericht gebracht werden. Außerdem müssen die Ermittler klären, ob
es sich beim Sozialbetrug um Einzeltäter oder um ein organisiertes Vorgehen
handelt. Letzteres ist durchaus denkbar und Deutschland muss deshalb den
Missbrauch von Sozialleistungen aktiv bekämpfen und die Täter bestrafen.
Westerwelles
weichgespülte Wohlwollens-Worte
Dass
solche Themen beim Besuch des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan anlässlich
der Eröffnung der neuen türkischen Botschaft in Berlin nicht zur Sprache gekommen
sind, ist unverständlich; schließlich geht es um Millionenbeträge in
dreistelliger Höhe. Aber das kennen wir ja von unseren Mandatsträgern und
speziell von Guido Westerwelle, der immer betroffen ist, sich schwammig äußert
und wegschaut. Statt wichtige Themen anzusprechen schwingt unser Bundesaußenminister
Westerwelle (FDP) weichgespülte Reden und lobt die Türkei für ihre
Reformpolitik. Ich denke aber, dass Recep Tayyip Erdogan
die von der EU verlangten demokratischen Reformen nur zum Schein wahren wird, bis
er an seinem erklärten Ziel ist. Demokratie
ist für Erdogan nur ein Zug auf den er aufspringt, um seine Machtgelüste zu
befriedigen. Schließlich sagte er zu den in Deutschland ansässigen Türken, dass
sie als eine der mächtigsten, einflussreichsten und dynamischsten Gruppen in
Europa gelten. Dass viele von ihnen unseren Sozialstaat unrechtmäßig oder gar
in betrügerischer Absicht ausnutzen, scheint Erdogan, aber auch Angela Merkel
samt der bienenfarbigen Koalition bewusst zu tolerieren. Bundeskanzlerin Angela
Merkel hält sich bei solchen unattraktiven Themen deshalb ganz dezent zurück.
Natürlich hat die Bundeskanzlerin Angst vor einer Schlagzeile wie Deutschland
fordert Milliarden von türkischen Sozialbetrügern zurück. Ich denke es sind
politische Gründe – wie etwa die bevorstehende Bundestagswahl –, die die
schwarz-gelbe Regierung daran hindern, massiv gegen diesen Leistungsmissbrauch
vorzugehen. Unattraktives und unangenehmes verdrängt man in der Politik eben
immer gern. Ganz gleich, welche Farbe die Regierung hat.
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