Der
Armutsbericht Deutschland verrät sehr viel über den Zustand unseres Landes und
der aktuellen Politik. Dem Bericht kann man entnehmen, dass sich die
Armutsgrenze in den letzten Jahren kaum verändert hat. Aber Vorsicht: Wer mit
Eiswürfeln im Mund auf einer heißen Herdplatte sitzt, hat im Durchschnitt eine
gesunde Körpertemperatur.
Alle vier Jahre
erscheint der Armutsbericht der Bundesregierung. Dieser 500 Seiten starke
Bericht verrät viel über die Zustände unseres Landes, seiner Wirtschaft und
über die Arbeit der Volksvertreter, oder sagen wir besser Politiker. Im Jahr
2010 waren knapp 13 Millionen Menschen armutsgefährdet (15,8 % der Bevölkerung)
gegenüber dem Vorjahr blieb die Quote auf einem vergleichbaren Niveau (15,6 %).
Zahlen und Quoten stehen aber hinter menschlichen Schicksalen, daher spielt es doch
keine Rolle, ob 15,6 % oder 15,8 % der Bevölkerung armutsgefährdet sind.
Solange überhaupt jemand arm oder armutsgefährdet ist und sich nach einem
langen Arbeitsleben Sorgen um seine Existenz machen muss, ist die Politik
gefordert zu reagieren und vernünftig im Interesse ihrer Bürger zu handeln.
Armutsgefährdet
ist, wer 952 Euro im Monat zur Verfügung hat
Für die
Statistiker gilt eine Person als armutsgefährdet, wenn sie einschließlich
staatlicher Transferleistungen weniger als 952 Euro im Monat zur Verfügung hat.
Ruheständler seien, so sagt uns das die Studie noch relativ wohlhabend. Relativ
und vor allem NOCH!
Experten sorgen
sich jedoch um die Geringverdiener. Sie würden zu wenig gegen drohende Altersarmut
vorbeugen. Aber das ist auch kein Wunder, denn wer wenig verdient, ist froh,
wenn er über die Runden kommt. Wie soll man da noch für eine private
Rentenvorsorge sorgen? Seit der Euroeinführung haben sich viele der alten DM-
in Europreise verwandelt. Aber kaum ein Einkommen eines Normalverdieners hat
sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt. Im Gegenteil: 40 Prozent der
Vollzeitbeschäftigten müssen – wenn man die Inflationsrate einbezieht –
Verluste hinnehmen. Dazu kommen die Teilzeit- und Minijobangebote, die häufig
missbraucht werden, um Vollzeitstellen zu streichen. Wenn sich politisch nichts
ändert, werden die wenigen, die heute noch einen durchschnittlichen Verdienst
haben, beim Bezug der Rente wundern. Denn wer dann nur die Grundsicherung
bezieht, dem werden Vermögenswerte abgezogen. Und dazu gehört eben auch die
private Altersvorsorge. Schön, oder???
Die soziale
Kluft zwischen arm und reich wird weiter wachsen
Das
Nettovermögen der privaten Haushalte in Deutschland beträgt 10 Billionen Euro
und hat sich damit in den letzten zwanzig Jahren verdoppelt. Nun darf man aber
die 10 Billionen Euro nicht auf die gut 82 Millionen Deutschen aufteilen, denn
die Verteilung ist sehr einseitig geworden. Das oberste Hundertstel besitzt ein
Viertel des gesamten Volksvermögens, wohin gegen die Hälfte aller Menschen in
Deutschland gerade ein Prozent des Gesamtvermögens besitzen. Dass das
staatliche Vermögen um über 800 Milliarden Euro zurückging, verwundert nicht,
wenn man bedenkt, wofür und für wen Deutschland alles bezahlt. Ich fordere
deshalb, dass sich die Regierung künftig gut überlegt, wofür sie das Geld –
also unser Geld, denn der Staat finanziert sich über die Steuerzahler – ausgibt.
Viele Bürger haben den Eindruck, dass dem Staat die Rettung ruinöser EU-Staaten,
der zwanghafte Erhalt unserer europäischen Gemeinschaftswährung oder die
finanzielle Absicherung verfassungsfeindlicher Migranten mehr am Herzen liegt,
als das Wohl derer, die den Staat finanzieren: Als unser aller Wohl. Und hat
nicht der Staat die Aufgabe mit dem Geld seiner Bürger verantwortungsvoll
umzugehen?
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