Dienstag, 1. April 2014

Erneuerbarer Strom kostet 20 Milliarden mehr, als er einbringt

Durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ist der Anteil des umweltfreundlich erzeugten Stroms heute schon auf 25 Prozent angewachsen. Der Zuwachs ist auch letztlich für den gesunkenen Preis dieser „grünen“ Energie an der Strombörse verantwortlich. Na prima wird mancher nun denken, dann wird es nicht mehr lange dauern, bis die Energiepreise in Deutschland gesenkt werden. Wer so denkt, denkt zwar vom Prinzip her richtig, kennt aber nur die halbe Wahrheit. Die Finanzierung von Biomasse-, Wind- und Solaranlagen wird in diesem Jahr rund 20 Milliarden Euro mehr kosten, als der Verkauf des dort hergestellten Stroms einbringt. Diese 20 Milliarden Euro werden über die EEG-Umlage, also den Stromabnehmern, in Rechnung gestellt. Otto Normalbürger muss also WEGEN des sinkenden Preises für erneuerbaren Strom MEHR bezahlen. Das erinnert an den wirtschaftlichen Unsinn der DDR, als für den Ankauf von privat produziertem Obst und Gemüse teilweise mehr bezahlt wurde, als beim Verkauf erzielt wurde. Wie gern und laut hat man über diese Milchmädchen-Rechnung gelacht. Doch mit dem Strom geschieht genau das gleiche. Und wer lacht heute?

In Deutschland sind wir angehalten Energie zu sparen. Damit es uns leichter fällt, ist der Strom entsprechend teuer. Nicht nur für uns, sondern auch für unsere Betriebe. Die EEG-Umlage trifft gerade die Unternehmen hart, in deren Produktionskosten die Strompreise einen hohen Anteil ausmachen. Mit der Wettbewerbsfähigkeit anderer europäischer und außereuropäischer Betriebe sieht es da schlecht aus.

In Amerika ist dies – wie so vieles – ganz anders. Dort wird Energie bewusst günstig verkauft. Ganz egal ob es Treibstoffe wie Benzin oder der Strom ist. Die Amerikaner wollen ihre Wirtschaft stärken, Arbeitsplätze erhalten und neue schaffen. Bei uns sieht man das etwas anders, wir wollen lieber die Welt retten und Vorbild für ökologisch sinnvolles Wirtschaften sein. Also: Strom teurer machen, fördert die Sparsamkeit. Dass ganz nebenbei die Abschreibungen in den energieintensiven Brachen oft schon höher sind als die Investitionen derselben, ist auch kein gutes Zeichen.  


Das Tüpfelchen, nein, besser der Riesenpunkt auf dem i ist nun aber ein Reformvorschlag für das EEG. Da hat sich doch tatsächlich jemand ausgedacht, dass auch diejenigen EEG-Umlagen bezahlen sollen, die den selbst erzeugten Strom für den eigenen Verbrauch nutzten. Ob sich dieser geistige Schildbürgerstreich tatsächlich durchsetzen wird, sei dahingestellt. Fest steht, das hätte erneut negative Auswirkungen auf die Kosten der Energiewende. Erst wenn es jedem frei gestellt wird, seine eigene Energie umweltfreundlich und regenerativ zu erzeugen, wird der Markt für Solaranlagen oder klimafreundliche Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen auch ohne jede staatliche Vergütung hocheffizient und klimafreundlich werden.