Vier mal U = Bundesdeutsche Politik der Energiewende:
Umweltfreundlich, uranfrei, umständlich und unbezahlbar
November
2012. Immer öfter bringt die Einspeisung erneuerbarer Energie das deutsche
Stromnetz an seine Leistungsgrenze. Energie, die nicht verwendet werden kann,
kostet den gescholtenen Verbraucher zusätzliches Geld. Ein Umdenken und der
Einsatz von Energiespezialisten statt Politikern ist dringend erforderlich.
Die
Meldungen der vergangenen Tage rüttelten uns alle wach: Erneuerbare
Energie bringt Stromnetz an Leistungsgrenze! Im Jahr 2012 wurde den
Betreibern von Sonnen-, Biomasse- und Windenergieanlagen acht Millionen Euro
dafür bezahlt, dass der hergestellte Strom nicht in das Leitungsnetz
eingespeist werden konnte. Acht Millionen Euro Ausgleichszahlungen, die das
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vorschreibt und die via Ökoumlage auf uns
Verbraucher umgelegt werden. Vor 14 Jahren wurden die deutschen Strommonopole aufgelöst.
Damals bestimmte die Präambel des Energiewirtschaftsgesetztes (EnWG), dass die
Stromversorgung günstig, umweltfreundlich und sicher sei. Heute gelten diese
drei Attribute wohl kaum noch.“ Umweltfreundlich? Ja, zum Teil. Günstig? Bis
Ende des Jahrzehnts wird der Kilowattpreis bei rund 30 Cent liegen! Sicher? In
Deutschland gibt es noch 12
betriebsfähige Atomkraftwerke, neun ausländische AKW liegen im näheren
Bereich unserer Landesgrenze. Ganz schön sicher, oder???
Kostenexplosion
beim Ökostrom
Ich
frage mich immer öfter, was uns Deutschen
der Ausbau der erneuerbaren Energien wert ist. Die Ökoumlage* verteuert
unsere Stromkosten im nächsten Jahr mit weiteren 5,277 Cent pro Kilowattstunde.
Die Ökoumlage sorgt damit für ein echtes Gerechtigkeitsproblem. Hartz
IV-Empfänger und andere Geringverdiener, die an der Grenze des Existenzminimums
leben, bezahlen über die höhere Stromrechnung die Gewinne der Bürger, die sich
eine Solaranlage auf dem Dach ihres eigenen Hauses leisten können. Und diese
Förderpolitik der schwarz-gelben Strompreistreiber muss auch noch knapp 20
Jahre lang finanziert werden, diese Förderung ist im EEG gesetzlich verankert.
Dazu kommen rund 28 Milliarden Euro, die der Ausbau von 4.500 Kilometern
Übertragungsnetz mit sich bringt wird, damit die ohnehin hoch geförderten
Off-Shore-Windparks ihre Energie in die Leitungsnetze einspeisen können. Ohne
ein vernünftiges Umdenken, wird die Energiewende in einer kostenintensiven
Sackgasse enden und Strom so teuer werden, dass Deutschland noch mehr Atomstrom
aus dem benachbarten Ausland einkaufen wird. Da frage ich mich, ob man
überhaupt noch von einem Strommarkt sprechen kann, wenn ein Viertel des Stroms
mit Milliardensummen von den Verbrauchern, also von Ihnen und mir gestützt
werden muss. Die Unternehmensberatung McKinsey prophezeit insgesamt rund 175
Milliarden Euro Kosten für Ökostrom bis zum Jahr 2020.
Die
schwarzgelbe Kostenrechnung: Wer mehr braucht, zahlt weniger
Der
Strompreis darf nicht zur existenziellen Bedrohung für die viele Deutsche
werden. Die Energiewende wird nach dem Motto ‚Koste es, was es wolle’
weiterbetrieben, die gerechte Verteilung der Kosten haben die schwarz-gelben
Energiearchitekten jedoch zu Gunsten der Industrie ausgeklammert. Wer kann diese
Ausnahmeregelungen
für energieintensive Betriebe nachvollziehen? Wer die
Entschädigungszahlungen für nicht eingespeisten Strom. Kosten, die dem
Energiepreis ebenfalls aufgerechnet und – Überraschung – auf uns Verbraucher
umgelegt werden.
Wie unsinnig das EEG in weiten Teilen ist,
zeigt eine ganz einfache Rechnung:
Sonne
und Wind, so sagen es uns die vermeintlichen Regierungsexperten ganz offiziell,
senken die Einkaufspreise für Strom. Dieser positive Effekt der Ökoenergie
kommt aber nicht bei uns an. Das
Gegenteil ist der Fall: Sinkt der Einkaufspreis für Ökostrom, steigen die
Kosten für die Förderung, weil die Differenz zum gesetzlich verankerten Vergütungssatz
wächst. Und diese Differenz muss auch jemand bezahlen. Wissen Sie schon wer? Wäre
die Regierung das Management eines Unternehmens, man würde es ohne Abfindung
nach Hause schicken.„Aber wenigstens für das Jahr 2014 werden die
vermeintlichen Energieexperten der Regierungskoalition eine sinkende Umlage
ganz stolz bekannt geben… Denn schließlich ist im Jahr 2013 Bundestagswahl. Und
da will man die Unwissenheit doch für den Fang von Wählerstimmen nutzen.
*Betreiber von Wind- und Solarparks oder
Biogasanlagen bekommen auf 20 Jahre garantierte feste Vergütungen je
Kilowattstunde. Für die Zahlungen verantwortlich sind die vier Betreiber der
Stromautobahnen. Sie berechnen auf Basis der installierten Anlagen und der
erwarteten Stromproduktion die Umlage. Die Bürger müssen die Differenz zahlen
zwischen dem am Markt für den Strom erzielten Preis und dem Vergütungssatz.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen