Samstag, 3. November 2012

Energiewende: Den Irrsinn bezahlen wir!

Vier mal U = Bundesdeutsche Politik der Energiewende: Umweltfreundlich, uranfrei, umständlich und unbezahlbar
 
November 2012. Immer öfter bringt die Einspeisung erneuerbarer Energie das deutsche Stromnetz an seine Leistungsgrenze. Energie, die nicht verwendet werden kann, kostet den gescholtenen Verbraucher zusätzliches Geld. Ein Umdenken und der Einsatz von Energiespezialisten statt Politikern ist dringend erforderlich.
 
Die Meldungen der vergangenen Tage rüttelten uns alle wach: Erneuerbare Energie bringt Stromnetz an Leistungsgrenze! Im Jahr 2012 wurde den Betreibern von Sonnen-, Biomasse- und Windenergieanlagen acht Millionen Euro dafür bezahlt, dass der hergestellte Strom nicht in das Leitungsnetz eingespeist werden konnte. Acht Millionen Euro Ausgleichszahlungen, die das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vorschreibt und die via Ökoumlage auf uns Verbraucher umgelegt werden. Vor 14 Jahren wurden die deutschen Strommonopole aufgelöst. Damals bestimmte die Präambel des Energiewirtschaftsgesetztes (EnWG), dass die Stromversorgung günstig, umweltfreundlich und sicher sei. Heute gelten diese drei Attribute wohl kaum noch.“ Umweltfreundlich? Ja, zum Teil. Günstig? Bis Ende des Jahrzehnts wird der Kilowattpreis bei rund 30 Cent liegen! Sicher? In Deutschland gibt es noch 12 betriebsfähige Atomkraftwerke, neun ausländische AKW liegen im näheren Bereich unserer Landesgrenze. Ganz schön sicher, oder???
 
Kostenexplosion beim Ökostrom
 
Ich frage mich immer öfter,  was uns Deutschen der Ausbau der erneuerbaren Energien wert ist. Die Ökoumlage* verteuert unsere Stromkosten im nächsten Jahr mit weiteren 5,277 Cent pro Kilowattstunde. Die Ökoumlage sorgt damit für ein echtes Gerechtigkeitsproblem. Hartz IV-Empfänger und andere Geringverdiener, die an der Grenze des Existenzminimums leben, bezahlen über die höhere Stromrechnung die Gewinne der Bürger, die sich eine Solaranlage auf dem Dach ihres eigenen Hauses leisten können. Und diese Förderpolitik der schwarz-gelben Strompreistreiber muss auch noch knapp 20 Jahre lang finanziert werden, diese Förderung ist im EEG gesetzlich verankert. Dazu kommen rund 28 Milliarden Euro, die der Ausbau von 4.500 Kilometern Übertragungsnetz mit sich bringt wird, damit die ohnehin hoch geförderten Off-Shore-Windparks ihre Energie in die Leitungsnetze einspeisen können. Ohne ein vernünftiges Umdenken, wird die Energiewende in einer kostenintensiven Sackgasse enden und Strom so teuer werden, dass Deutschland noch mehr Atomstrom aus dem benachbarten Ausland einkaufen wird. Da frage ich mich, ob man überhaupt noch von einem Strommarkt sprechen kann, wenn ein Viertel des Stroms mit Milliardensummen von den Verbrauchern, also von Ihnen und mir gestützt werden muss. Die Unternehmensberatung McKinsey prophezeit insgesamt rund 175 Milliarden Euro Kosten für Ökostrom bis zum Jahr 2020.
 
Die schwarzgelbe Kostenrechnung: Wer mehr braucht, zahlt weniger
 
Der Strompreis darf nicht zur existenziellen Bedrohung für die viele Deutsche werden. Die Energiewende wird nach dem Motto ‚Koste es, was es wolle’ weiterbetrieben, die gerechte Verteilung der Kosten haben die schwarz-gelben Energiearchitekten jedoch zu Gunsten der Industrie ausgeklammert. Wer kann diese Ausnahmeregelungen für energieintensive Betriebe nachvollziehen? Wer die Entschädigungszahlungen für nicht eingespeisten Strom. Kosten, die dem Energiepreis ebenfalls aufgerechnet und – Überraschung – auf uns Verbraucher umgelegt werden.
 
Wie unsinnig das EEG in weiten Teilen ist, zeigt eine ganz einfache Rechnung:
 
Sonne und Wind, so sagen es uns die vermeintlichen Regierungsexperten ganz offiziell, senken die Einkaufspreise für Strom. Dieser positive Effekt der Ökoenergie kommt aber  nicht bei uns an. Das Gegenteil ist der Fall: Sinkt der Einkaufspreis für Ökostrom, steigen die Kosten für die Förderung, weil die Differenz zum gesetzlich verankerten Vergütungssatz wächst. Und diese Differenz muss auch jemand bezahlen. Wissen Sie schon wer? Wäre die Regierung das Management eines Unternehmens, man würde es ohne Abfindung nach Hause schicken.„Aber wenigstens für das Jahr 2014 werden die vermeintlichen Energieexperten der Regierungskoalition eine sinkende Umlage ganz stolz bekannt geben… Denn schließlich ist im Jahr 2013 Bundestagswahl. Und da will man die Unwissenheit doch für den Fang von Wählerstimmen nutzen.
*Betreiber von Wind- und Solarparks oder Biogasanlagen bekommen auf 20 Jahre garantierte feste Vergütungen je Kilowattstunde. Für die Zahlungen verantwortlich sind die vier Betreiber der Stromautobahnen. Sie berechnen auf Basis der installierten Anlagen und der erwarteten Stromproduktion die Umlage. Die Bürger müssen die Differenz zahlen zwischen dem am Markt für den Strom erzielten Preis und dem Vergütungssatz.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen