Samstag, 5. Januar 2013

Politik- statt Energiewende


Ist die Energiewende ökologischer Unsinn? – Wie regenerative Energien die deutsche Wirtschaft degenerieren
 
Die deutsche Wirtschaft beurteilt die Energiewende für die Wettbewerbsfähigkeit über alle Branchen und Regionen hinweg als negativ. Immer mehr produzierende Betriebe planen die Verlegung der Produktion ins energie- und lohngünstigere Ausland. Doch dort wird unter weniger umweltfreundlichen Bedingungen produziert. Statt der lobbyistischen und teueren Energiewende brauchen wir dringend die Politikwende.

Produzierende Betriebe, die heutzutage wettbewerbsfähig bleiben wollen, haben es in Deutschland – und ganz speziell in Ostdeutschland – sehr schwer. Die von der Bundesregierung beschlossene Energiewende treibt die Herstellungskosten in die Höhe. Der Handlungsspielraum für Unternehmen begrenzt sich auf zwei wesentliche Faktoren: Billiger produzieren und Kosten sparen. Damit die Energiewende der deutschen Wirtschaft langfristig nicht den „Stecker ziehen“ wird, stehen die Urheber dieser arglosen Energiepolitik vor zahlreichen Herausforderungen. Nicht alle Experten beurteilen die Energiewende als positiv in Sachen Umwelt- und Klimaschutz. Das Argument, dass die Energiewende generell gut für Klima und Umwelt ist, muss also dringend hinterfragt werden.

Hüben Hui - Drüben zwar Pfui, aber viel billiger
Schon jetzt sind viele deutsche Unternehmen im internationalen Wettbewerb kaum mehr wettbewerbsfähig, da sie wesentlich höhere Kosten kalkulieren müssen, als unsere Nachbarn. Tendenz: steigend. Auch ostdeutsche Betriebe, die durch die stetig steigenden Energiepreise immer weniger konkurrenzfähig sind, überlegen sich, ob sie ihre Produktion nicht ins Ausland verlegen. In Osteuropa ist Energie viel billiger. In Bulgarien und Estland kostet die Kilowattstunde Strom zwischen 8,30 und 9,95 Cent, in Rumänien 11 und in Polen 15,87 Cent. Natürlich gibt es gerade für ostdeutsche Unternehmen die Überlegung die Produktion beispielsweise nach Polen zu verlagern. Dort steht aber mit dem weltgrößten Braunkohlekraftwerk Belchatów nach zwei Südkoreanischen und einem Taiwanesischen Kraftwerk der viertgrößte CO2-Sünder der Welt mit einem Kohlendioxid-Ausstoß von jährlich rund 30,5 Milliarden Tonnen.

Die 17 Energiewenden Deutschlands
 
Das größte Problem bei der Energiewende ist eindeutig die Planlosigkeit derer, die sie bestimmt hat und durchführen will. Im Norden Deutschlands hat man sich den Ausbau der Offshore-Energie auf die Fahnen geschrieben. Diese Energie soll in den Süden gebracht werden. Dazu muss aber das Leitungsnetz ausgebaut werden. Gerade im Süden der Republik wollen sich die Länder aber selbst, also autark, mit erneuerbaren Energien versorgen. Das heißt, der Exportstrom aus dem Norden wird keine Abnehmer finden, für ihn ist kein Platz im deutschen Stromnetz. Solange Deutschland weiterhin von Schwarz-Gelb regiert wird, wird es – meiner Ansicht nach –  keine koordinierten Länderpläne geben. Und ohne Koordination wird die Energiewende nicht gelingen, weil es in Wahrheit nicht eine, sondern 17 Energiewenden gibt. Eine vom Bund und 16 von den Ländern. Für mich ist das der eindeutige Beweis, dass es an einem wirtschaftlichen Gesamtkonzept fehlt.
 
Das Problem heißt Effizienz – Politikwende statt Energiewende
 
In Deutschland sind nicht die Kohle- oder Gaskraftwerke das eigentliche Problem, sondern die Energieeffizienz in der Industrie. Fachleute sprechen davon, dass die deutschen Industriebetriebe rund die Hälfte der Energie sparen würden, wenn sie mit der neuesten Technik produzieren könnte. Die Industrie in Deutschland produziere aber noch so wie vor 20 Jahren. Der so genannte Erfolg der deutschen Energiewende wird mit Blick auf die Wahlen in diesem Jahr ‚seltsamer Weise’ noch kontroverser diskutiert. Auch wird lauthals erklärt, dass man ja die Förderung heruntergeschraubt hat. Verschwiegen wird allerdings, dass die Solaranlagen in den letzten drei Jahren um 50 Prozent billiger wurden. Der Solarboom in Deutschland hält weiter an und lässt die Energiepreise stetig steigen. Damit der deutschen Wirtschaft nicht das Licht ausgeht, brauchen wir eine Politikwende viel dringender als eine Energiewende.

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